Wir hatten Ziele…
…viele verschiedene. Wie das so ist in einer Mannschaft.
„Ich will nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, „4. wäre mega, aber 5. oder 6. wäre auch ok“.
Und nach ein paar Spieltagen hieß es dann plötzlich:
„Ich will jede Mannschaft einmal schlagen“, „Mit dem 4. Platz wären wir mehr als zufrieden – aber wir brauchen ja hochgesteckte Ziele. Also peilen wir mal den 3. Platz an.“
Aber bis zu den letzten 4 Spielen hat keiner wirklich vom 1. Tabellenplatz gesprochen. Und jetzt das! Wir sind Meister in der Bayernliga Süd. Und das mit den schlechtesten Voraussetzungen überhaupt…
Wir haben den mit Abstand kleinsten Kader der Liga. An vielen Spieltagen waren wir überhaupt mit nur einem Auswechselspieler unterwegs. Wir trainieren in unterschiedlichen Hallen und unsere Spieltage haben wir in 3 verschiedenen gespielt, in denen wir teilweise nicht einmal trainiert haben. Wir sind unendlich dankbar, dass wir in der Ulrichkaserne in Kleinaitingen trainieren dürfen, aber die Halle ist so flach, dass wir nicht einmal einen Pass auf außen spielen können und nur die beiden Mitten sinnvoll angreifen können – reden wir hier nicht über Annahme oder Abwehr. Deshalb haben wir mehr Trainingseinheiten ausfallen lassen als allen Beteiligten lieb war, aber „lustiges hin und her pritschen und baggern“ ist auch nur bedingt sinnvoll. Und jetzt stehen wir hier. Ganz oben. Meister der Bayernliga. Und wir können es selbst nicht fassen…
Im letzten Heimspiel der Saison konnten wir mit 3:0 gegen den SV Lohhof gewinnen (25:11, 25:11, 25:23) und vorzeitig den Aufstieg klar machen. Die ersten beiden Sätze waren für die Meisterschaft entscheidend und man ging voll konzentriert ins Spiel. Mutige Aufschläge, ein gut stehender Block und variable Angriffe waren der Garant für zwei deutliche Satzgewinne und den entscheidenden Punkt für die Meisterschaft.
Erst im 3. Satz, als es um nichts mehr ging, schlichen sich einige Eigenfehler ein. Man ging nicht mehr mit aller Konsequenz ans Werk und Lohhof nutze einige Unsicherheiten aus. Trotzdem spielte man den von Trainer Peter Maiershofer oft zitierten „Standard“ zu Ende und gewann schließlich mit 3:0 vor den vielen lautstarken Fans.